
Die Nutzung von Land durch den Menschen für Landwirtschaft, Energiegewinnung, Bergbau und andere Rohstoffgewinnungsaktivitäten übt einen enormen Druck auf die Biodiversität, das Kohlenstoffspeicherpotenzial, die Nährstoffkreisläufe sowie die Boden- und Wasserqualität unseres Planeten aus. Gleichzeitig haben globale Umweltprobleme wie der Klimawandel bereits negative Auswirkungen auf die derzeitigen Agrar- und Ernährungssysteme und könnten die Herausforderungen für die künftige Ernährungssicherheit und den Zugang zu Nahrungsmitteln noch verschärfen. Diese Herausforderungen sind für die grosse Zahl an Kleinproduzent:innen und Minenarbeiter:innen, die häufig unterhalb der Armutsgrenze leben, noch grösser. Lokale und indigene Gemeinschaften – die oft am besten in der Lage sind, die Integrität des Ökosystems langfristig zu erhalten – haben darüber hinaus Schwierigkeiten, ihr Land vor dem Eindringen externer Akteure zu schützen.
Wie können Agrar- und Ernährungssysteme angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und der zunehmenden Übernahme von Konsumgewohnheiten der Mittelschicht nachhaltiger mit den Ressourcen unseres Planeten umgehen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Menschen erfüllen? Können wir Win-Win-Lösungen für Agrar- und Ernährungssysteme finden und ausbauen, die unser Potenzial zur Eindämmung des Klimawandels und zur Anpassung an dessen Folgen verbessern? Und wie können andere Landnutzungsaktivitäten – einschliesslich des Abbaus von Mineralien, die für die Umstellung auf erneuerbare Energien von entscheidender Bedeutung sind – so durchgeführt werden, dass negative Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften und Ökosysteme vermieden werden?
In diesem Schwerpunktbereich untersuchen Forschende sowohl die Auswirkungen des globalen Wandels auf die derzeitige Landnutzung als auch mögliche Lösungen für Probleme der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Diese Lösungen können von neuen landwirtschaftlichen Praktiken und einer optimierten Ressourcenverteilung bis hin zu neuartigen Ansätzen für die öffentliche und private Steuerung von Wertschöpfungsketten und Produktionssystemen in den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Mineralien reichen. Zu den Forschungsfragen gehören: Welche Auswirkungen hat der globale Wandel auf die Landnutzung in verschiedenen regionalen Massstäben? Wie sollten sich die Agrar- und Lebensmittelproduktion und andere Landnutzungspraktiken ändern, um die natürlichen Ressourcen und unser Kohlenstoffbudget zu erhalten? Welche Ansätze können dazu beitragen, das Einkommen entlang der Wertschöpfungsketten zu verteilen und marginalisierte Kleinbauern und Arbeiter zu stärken? Welche Arten von Regelungs- und Durchsetzungsmechanismen gibt es, die diese Prozesse regeln, und wie wirksam sind sie bei der Herbeiführung von Veränderungen?
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